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Schnerpfl

Zum Stadtradeln gab es gleich beim Auftakt eine menschenleere, staubige Stadt Hof. Unbeworben, ohne Kümmerer versehen, ging diese große Chance über in ein weit wahrgenommenes Fiasko. Teilnehmer: gefühlt Null.

Das Hofer Volksfest wurde erst hin – dann wieder her – geschoben, dann durch fehlende Chefsachenmentalität komplett versemmelt. Das Volksfest wird durch irgendjemanden durchgeführt, aber sicher nicht durch die, die die Hofer wollten. Der Image-Verlust der Stadt Hof könnte nicht größer sein.

Ich selbst war bei beiden Sachen irgendwie beteiligt, schließlich bin ich im Marktbeirat und im Verkehrsbeirat vertreten. Aber ganz ehrlich: Auch als Mitglied dieser Gremien ist man definitiv nicht im Stande, irgendetwas ordentlich zu beurteilen. Gerade im Marktbeirat fehlt es an Information und offener Kommunikation.

Im Marktbeirat beschränkt sich die Tagesordnung auf Stichworte. „Volksfest“ steht da, ohne irgendeine weitere Information. Nichts. Und dann wird im Beirat verlesen (ja, man kann es nicht mal als Papier haben), was man als Stadt Hof denn so plant. Das ist genaugenommen eine Frechheit. Es ist die Frechheit, ein eigene Agenda zu fahren und dem Beirat so zu überrumpeln, dass dieser nur im Sinne der Verwaltung entscheiden kann. Das lief schon immer so und wird sogar von alteingesessenen Stadträten mit Redezeiten größer 10 Minuten so noch unterstützt.

Was wirklich passierte ist noch viel schlimmer: Niemand hat im Falle Volksfest mit den ureigentlichen Betreibern ernsthaft konstruktiv gesprochen. Vielmehr hat man Wert darauf gelegt, dass man Alternativen sucht. Irgendjemanden halt. Und jetzt bekommt man das auch: Irgendjemanden.

Beim Stadtradeln lässt man gleich zwei Initiatoren ins Messer laufen. Die beiden hatten eine wirklich gute Idee, nur hätten sie marketingseitig unterstützt werden müssen, das dürfte jeder verstehen. Aber genau das ist ausgeblieben, mit der Begründung, dass das ja FB 66 macht. Und dann wäre das deren Problem.

Kennen sie FB 66? Nein? Ich kenne diesen Fachbereich auch nur wegen des Stadtrats. Alle anderen würden sagen: die Stadt.

So wie beschrieben kann man also nicht vorgehen. Ein Marketing der Stadt Hof muss im Zweifelsfall Wasserkupplungen für Ausschankwagen besorgen, nachts um halb eins. Ein gerieren als „Fachbereichsleitung“ ist schlicht defizitär. Philipp Lahm hat das 2006 vorgemacht.

Die Pressestelle träumt derweil von der Liebe.

Es gibt viel zu tun. Lou Reed hat es mal so gesagt: „It takes a busload of faith to get trough“. Ich hoffe, dass er wirklich nur einen Bus gemeint hat.

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