Aktuelles

Wir haben uns alle lieb, oder: Wie fehlendes Management zum Problem wird

Hofs Baustellen sind vielfältig. Und nimmt man nur die aktuellen Straßenbaustellen her, dann sind sie auch noch schlecht gemacht.

Die Umleitungsführung für den gesperrten Sigmundsgraben wird über Social-Media-Posts erörtert und geändert.  Es braucht erst ein „Baustellenmeeting“ um zu erkennen, dass man weder mit dem Handel noch mit den Bürgern zuvor gesprochen hat.

Sophienberg, Wörthstraße und Sophienstraße werden mit absoluten Halteverboten belegt, gültig ab dem 28.07. Die Teerarbeiten selbst begannen einen Monat später. Auch hier waren Handel, Gastronomie und Bürger offensichtlich wieder völlig egal.

Wie aus dem Nichts kommt es zur Sperrung der Ascher Straße, begleitet von einer schlicht dilettantischen Umleitungsregelung über den Wartturmweg. Da soll also im Winter der Schwerverkehr hoch, oben dann links abbiegen und sich durch den Jaspisstein quälen.

Hier fehlt Management. Es fehlt ein Management, welches planvoll, mit Umsicht und mit dem Willen zur Kommunikation an Dinge herangeht. Und dieser Mangel an Management fängt beim Stadtoberhaupt an.

„Alle Beteiligten wollen nur das Beste für die Stadt Hof“. Diesen Satz hört man ganz oft von der Oberbürgermeisterin und er ist sicherlich nett gemeint. Aber er ist naiv.

Jeder, der in einer größeren Organisation gearbeitet hat, weiß, dass es für viele Leiter erst einmal wichtig ist „ihren Laden sauber zu halten“. In jeder Organisation gibt es den Selbsterhaltungstrieb von Abteilungen, abgrenzendes Inseldenken und das Bestreben, die eigenen Leistungen überzubewerten. All das kennt man aus dem Management und es gibt hunderte von Methoden, diesem Umstand beizukommen.

Passend dazu auch der Antrag der CSU-Fraktion im Hofer Stadtrat, in der sie eine regelmäßige Übersicht der geplanten Baumaßnahmen fordert. Aber mal ganz ehrlich: Wieso muss diese Übersicht erst im Stadtrat gefordert werden? Für mich ist eine solche Liste ein absolut notwendiges Management-Werkzeug. Sie müsste längst da sein.

Um etwas mehr Management in die Stadt zu bekommen fordere ich eine Stelle „Verkehrs- und Baustellenmanagement“ in der Verwaltung mit den Kernaufgaben

  • Planung und Betreuung von aktuellen und zukünftigen Baustellen
  • Optimierung der Umleitungen und der Beschilderungen
  • Kommunikation mit betroffenen Bürgern, Geschäften und anderen Einrichtungen
  • Pflege von Straßensperrungsdaten auf Onlineportalen und Navigationsdatenbanken
  • Erstellung und Pflege einer Onlinekarte der aktuellen und geplanten Baustellen auf der Webseite der Stadt Hof
  • Kommunikation mit anderen Bauträgern (Stadtwerke, Bauamt Bayreuth, usw.)

Der sich aktuell alle zwei Wochen treffende „Koordinationskreis“ scheint ja nicht zu funktionieren.

Eines zum Schluss: Natürlich gibt es in der Hofer Stadtverwaltung Menschen, die das Beste für Hof wollen. Ich kenne etliche davon. Ich bezweifle jedoch, dass sie in der Überzahl sind.

0 Kommentare zu “Wir haben uns alle lieb, oder: Wie fehlendes Management zum Problem wird

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert