Im letzten Bauausschuss präsentierte die Stadtverwaltung der Öffentlichkeit eine Karte von Hof, in der „Kanalschadensklassen“ in der Hofer Kanalisation eingezeichnet sind.
Kurz zur Erklärung: fas jede Gemeinde in Deutschland hat ins Alter gekommene, teils marode Abwassersysteme. Das ist ein weiterer – nur eben meist unsichtbarer – Teil der flächendeckend gealterten Infrastruktur der Bundesrepublik. Kein ur-Hofer Problem.
Schreib ich eingangs von der Öffentlichkeit? Nun, ganz so ist es nicht. Die Kanalschadensklassenkarte wurde nur kurz auf dem Monitor gezeigt und verschwand dann wieder. Die Begründung dafür übersetzt sich in: „Das würde die Bevölkerung nur beunruhigen.“
Und jetzt haben wir den eigentlich verstopften Kanal: die Öffentlichkeitsarbeit. Eine solche Zustandskarte, veröffentlicht im Internet, mit einer ausreichend detaillierten Erklärung hätte eher dazu geführt, dass Bürgerinnen und Bürger wüssten, dass sich im Stadtbauamt akribisch um wichtige Infrastruktur gekümmert wird.
Die Wirkung jetzt ist doppelt negativ. Erst Stimmen im Stadtrat haben bei der Verwaltung zur Einsicht geführt, dass man das veröffentlichen muss (Hier auch Dank an die wachen Kollegen!). Und weiter kursiert jetzt ein unscharfes Foto der Karte im Netz, die jetzt tatsächlich für „Beunruhigung“ sorgen wird.
„Der erste Schritt um ein Problem anzugehen ist, dass man erkennt, dass es das Problem gibt.“ Schade, dass dieser Gedanke in Hof zu selten Anwendung findet.
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